Ein erschreckender Vorfall ereignete sich gestern am Münchner Hauptbahnhof. Ein 38-jähriger Mann biss einen Bundespolizisten während einer Kontrolle. Die Polizeistatistik zeigt, dass Angriffe auf Beamte im Bahnhofsbereich im letzten Jahr um fast 15 Prozent zugenommen haben.
Der Vorfall begann, als Bundespolizisten den Mann ohne gültigen Fahrschein in der S-Bahn entdeckten. Bei der Überprüfung seiner Personalien stellte sich heraus, dass gegen ihn ein Haftbefehl vorlag. Der Mann reagierte aggressiv und leistete erheblichen Widerstand. «Solche Vorfälle belasten unsere Einsatzkräfte zunehmend«, erklärt Polizeisprecher Michael Weber. Während der Festnahme biss der Täter einem 29-jährigen Beamten in den Unterarm. Der Polizist musste ärztlich behandelt werden, blieb aber dienstfähig.
Als regelmäßige Berichterstatterin am Hauptbahnhof fällt mir auf, dass die Stimmung dort spürbar angespannter geworden ist. Viele Reisende berichten von einem wachsenden Unsicherheitsgefühl, besonders in den Abendstunden.
Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die zunehmenden Herausforderungen für Sicherheitskräfte an Bahnhöfen. Die Polizeigewerkschaft fordert mehr Personal und bessere Schutzausrüstung. Für den Angreifer hat die Aktion ernste Konsequenzen: Neben dem bestehenden Haftbefehl erwarten ihn nun weitere Anklagen wegen Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.