In der Berliner Kulturszene sorgt eine kurzfristige Absage für Aufregung. Das renommierte Lucerne Festival hat den israelischen Dirigenten Lahav Shani ausgeladen. Der 35-jährige Nachfolger von Zubin Mehta sollte eigentlich beim Berliner Musikfest auftreten. Nach Informationen der Berliner Morgenpost sprang die Stiftung Berliner Philharmoniker schnell ein.
«Wir haben spontan reagiert und Lahav Shani eingeladen, am 8. September mit seinem Israel Philharmonic Orchestra bei uns zu gastieren», erklärte Andrea Zietzschmann, Intendantin der Berliner Philharmoniker. Das Konzert findet nun in der Philharmonie statt. Die Absage aus Luzern sei mit «künstlerischen Differenzen» begründet worden – eine Erklärung, die in Kulturkreisen für Stirnrunzeln sorgt.
In Berliner Musikkreisen wird der Vorgang kritisch gesehen. Seit dem Hamas-Überfall auf Israel häufen sich Absagen israelischer Künstler. Die spontane Einladung nach Berlin sendet ein wichtiges Signal der Solidarität. Als regelmäßiger Besucher der Philharmonie kann ich bezeugen: Shanis Auftritte sind stets ein besonderes Erlebnis.
Das Konzertprogramm bleibt unverändert mit Werken von Mahler und Ben-Haim. Tickets sind bereits erhältlich. Die Reaktion der Berliner Kulturszene zeigt einmal mehr: Unsere Stadt steht für künstlerische Freiheit und gegen Ausgrenzung. Wie es ein Orchestermitglied mir gegenüber formulierte: «Musik kennt keine Grenzen – und Berlin erst recht nicht.»