Die Sicherheitsbehörden in Hamburg schlagen Alarm: Der Nahostkonflikt heizt die extremistische Szene der Hansestadt deutlich an. Laut Hamburger Verfassungsschutz hat sich die Bedrohungslage seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober spürbar verschärft. Allein im vergangenen Jahr wurden 73 extremistische Straftaten mit Bezug zum Nahostkonflikt registriert – fast doppelt so viele wie im Vorjahr.
«Die aktuellen Entwicklungen bereiten uns große Sorge», erklärt Verfassungsschutzchef Torsten Voß gegenüber lokalen Medien. «Wir beobachten eine zunehmende Radikalisierung in verschiedenen extremistischen Milieus.» Besonders auffällig: Die Feindbilder vermischen sich. Islamisten, Rechts- und Linksextremisten nutzen den Konflikt, um ihre eigenen Narrative zu verstärken. Auf den Demos am Hauptbahnhof ist die Stimmung regelmäßig aufgeheizt – man spürt die Anspannung bereits beim Zugangskontrolle.
Die Sicherheitsbehörden haben ihre Überwachung intensiviert und arbeiten eng mit jüdischen und muslimischen Gemeinden zusammen. Experten des Instituts für Friedensforschung warnen: «Die Polarisierung in Hamburg könnte zunehmen, wenn der Konflikt im Nahen Osten weiter eskaliert.»
Für die Stadtgesellschaft bedeutet dies eine Zerreißprobe. Während politische Bildungsinitiativen verstärkt werden, bleibt die Sorge vor weiteren Ausschreitungen. In den kommenden Wochen will der Senat ein neues Präventionskonzept vorstellen. Die Herausforderung für Hamburg bleibt gewaltig: Sicherheit gewährleisten, ohne den gesellschaftlichen Dialog zu gefährden.