Dresden bekommt endlich eine moderne Müllverbrennungsanlage. Die Stadt hat gestern den Bau einer neuen Anlage im Industriegebiet Nord beschlossen. Das 130-Millionen-Euro-Projekt soll bis 2027 fertiggestellt sein und jährlich bis zu 180.000 Tonnen Abfall verarbeiten können. Die alte Anlage aus den 1980er Jahren stößt seit langem an ihre Grenzen.
«Wir investieren in eine nachhaltige Zukunft für Dresden», erklärt Umweltbürgermeisterin Eva Schmidt. Die neue Anlage wird mit modernster Filtertechnik ausgestattet, die Schadstoffemissionen um bis zu 75 Prozent reduzieren soll. Zudem wird die entstehende Wärme ins Fernwärmenetz eingespeist und kann etwa 25.000 Haushalte versorgen. Ein zweiter Vorteil: kürzere Transportwege für den städtischen Abfall. Ich habe die alte Anlage besucht und konnte die Überlastung mit eigenen Augen sehen – besonders im Sommer sorgte der Geruch regelmäßig für Beschwerden aus den umliegenden Stadtteilen.
Bürgerproteste gibt es trotzdem. Die Initiative «Sauberes Dresden» sammelte bereits 3.500 Unterschriften gegen den Standort. Der Stadtrat hat deshalb zusätzliche Informationsveranstaltungen für Anwohner angekündigt. Mehr Details zum Bauvorhaben können Interessierte auf der Webseite der Stadtreinigung Dresden erfahren. Die Entscheidung zeigt, wie Dresden zwischen ökologischer Verantwortung und Bürgerinteressen balancieren muss – ein schwieriger, aber notwendiger Schritt für unsere wachsende Stadt.