In München-Neuperlach entsteht ein neues Wohnquartier, das dringend benötigten Wohnraum schaffen soll. An der Karl-Marx-Ring 52-58 werden insgesamt 325 Wohnungen gebaut. Besonders erfreulich für viele Münchner: Über die Hälfte davon soll zu bezahlbaren Mieten angeboten werden.
Der Planungsausschuss des Stadtrats hat dem Projekt kürzlich zugestimmt. Wo heute noch ein veraltetes Bürogebäude und große Parkplatzflächen stehen, sollen bald moderne Wohngebäude entstehen. Das Quartier wird auf einer Fläche von etwa 1,5 Hektar errichtet.
«Dieses Projekt zeigt, wie wir brachliegende Flächen sinnvoll nutzen können, um den Wohnungsmangel in München zu bekämpfen», erklärt Stadtbaurätin Elisabeth Merk. «Besonders wichtig ist uns der hohe Anteil an bezahlbarem Wohnraum.»
Die Planung sieht vor, dass 165 der Wohnungen zu vergünstigten Mieten angeboten werden. Davon entstehen 70 geförderte Wohnungen nach dem München-Modell und 95 preisgedämpfte Wohnungen. Die restlichen 160 Wohnungen werden frei finanziert, also zu marktüblichen Preisen vermietet.
Für Familien besonders interessant: Das neue Quartier erhält eine Kindertagesstätte mit 74 Plätzen. Außerdem entstehen Gemeinschaftsflächen, die allen Bewohnern zur Verfügung stehen sollen. Die Planungen beinhalten auch großzügige Grünflächen zwischen den Gebäuden.
«Wir achten darauf, dass hier ein lebenswertes Quartier entsteht, in dem sich Menschen unterschiedlicher Einkommensgruppen wohlfühlen können», betont Sozialdezernentin Dorothee Schiwy. «Die Durchmischung ist wichtig für den sozialen Zusammenhalt in unserer Stadt.»
Der Bauträger, die Münchner Wohnungsbaugesellschaft GEWOFAG, rechnet mit einem Baubeginn im Frühjahr 2025. Die Fertigstellung ist für Ende 2027 geplant. Insgesamt werden rund 120 Millionen Euro in das Projekt investiert.
Die Umwandlung von Büro- in Wohnflächen folgt dem Konzept der «Stadt der kurzen Wege». Neuperlach ist gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden und verfügt bereits über eine gute Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und Freizeiteinrichtungen.
Anwohner des Viertels sehen das Projekt überwiegend positiv. «Wir brauchen dringend mehr bezahlbaren Wohnraum in München», sagt Petra Müller vom Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach. «Wichtig ist aber auch, dass die bestehende Infrastruktur mit der wachsenden Bevölkerung Schritt hält.»
Die Stadt hat zugesichert, dass parallel zum Wohnungsbau auch die Verkehrssituation verbessert wird. Geplant sind neue Fahrradwege und eine Optimierung der Busverbindungen. Auch zusätzliche Grünflächen sollen das Wohnumfeld aufwerten.
Das Projekt in Neuperlach ist Teil des Münchner Wohnbauprogramms, mit dem die Stadt dem anhaltenden Wohnungsmangel begegnen will. Bis 2030 sollen insgesamt 30.000 neue Wohnungen entstehen, davon mindestens 40 Prozent im geförderten oder preisgedämpften Segment.
«Solche Projekte sind genau das, was München braucht», sagt Oberbürgermeister Dieter Reiter. «Wir müssen weiterhin alle Anstrengungen unternehmen, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.»
Interessierte Münchner können sich bereits auf eine Warteliste für die geförderten Wohnungen setzen lassen. Die Vergabekriterien richten sich nach Einkommensgrenzen und sozialen Faktoren wie Kinderanzahl oder Pflegebedürftigkeit.