In Neukölln eskalierte gestern Abend ein Streit zwischen mehreren Männern. Drei Personen erlitten Stichverletzungen und wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Die Polizei rückte gegen 22:30 Uhr mit einem Großaufgebot zur Sonnenallee aus. Laut Polizeistatistik ist dies bereits der zwölfte Messerangriff im Bezirk seit Jahresbeginn.
Die Auseinandersetzung begann offenbar vor einem Spätkauf und verlagerte sich dann auf die Straße. Augenzeugen berichten von lauten Schreien und chaotischen Szenen. «Die Situation eskalierte innerhalb von Sekunden», erklärte Kioskbesitzer Mehmet A., der den Notruf wählte. «Plötzlich zogen einige Männer Messer.» Die Hintergründe bleiben bislang unklar, doch die Ermittler vermuten einen Konflikt im persönlichen Umfeld. Alle Verletzten sind zwischen 23 und 35 Jahre alt.
Als ich am Tatort eintraf, waren noch deutliche Blutspuren auf dem Gehweg zu sehen. Die Stimmung im Kiez ist angespannt, viele Anwohner zeigen sich besorgt über die zunehmende Gewalt.
Die Polizei hat die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung aufgenommen und bittet Zeugen um Hinweise. Bezirksbürgermeister Martin Hikel kündigte verstärkte Präventionsmaßnahmen an. Der Vorfall reiht sich in eine beunruhigende Serie von Gewalttaten ein, die das Sicherheitsgefühl vieler Neuköllner erschüttert.