In Hamburg gehen weiterhin viele Menschen in Rente. Die Deutsche Rentenversicherung Nord registrierte 2023 rund 16.500 Neurentner in der Hansestadt. Diese Zahl liegt auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr, als etwa 16.800 Hamburger ihren Ruhestand antraten. Der Trend der letzten Jahre setzt sich damit fort.
Die sogenannte Babyboomer-Generation kommt jetzt ins Rentenalter. Diese geburtenstarken Jahrgänge der späten 1950er und frühen 1960er Jahre stellen die Rentenkassen vor Herausforderungen. «Wir sehen eine demographische Entwicklung, die sich in den nächsten Jahren noch verstärken wird», erklärt Dirk Bednarz von der Deutschen Rentenversicherung Nord. Besonders auffällig: Der Anteil der Frauen unter den Neurentnern steigt kontinuierlich. Fast die Hälfte aller neuen Rentenbescheide ging 2023 an Hamburgerinnen. Die durchschnittliche Rente in Hamburg liegt dabei über dem Bundesdurchschnitt, was mit den höheren Löhnen in der Wirtschaftsmetropole zusammenhängt. Als langjähriger Beobachter der Hamburger Altersstruktur fällt mir auf, dass viele Neurentner in den beliebten Stadtteilen wie Eppendorf und Winterhude wohnen bleiben, statt ins Umland zu ziehen.
Die Entwicklung wirkt sich auch auf den Hamburger Arbeitsmarkt aus. Viele Betriebe suchen händeringend nach Fachkräften, um die Rentenabgänge zu kompensieren. Laut Experten wird dieser Trend mindestens bis 2035 anhalten. Bis dahin muss Hamburg kreative Lösungen finden, um den Wohlstand zu sichern.