Als die Essener Fans die Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg stürmten, war die Welt für Rot-Weiss wieder in Ordnung. In einem packenden Niederrheinpokal-Finale drehte RWE gegen Regionalliga-Konkurrent Wuppertaler SV einen 0:2-Rückstand in einen dramatischen 3:2-Sieg. Die 25.000 Zuschauer erlebten ein wahres Fußballfest – und die Essener sicherten sich nicht nur den Pokal, sondern auch die Qualifikation für den DFB-Pokal.
Der Beginn war ein Schock für die RWE-Anhänger. Bereits nach 16 Minuten führte der WSV durch Treffer von Terrence Göndör und Niklas Dams mit 2:0. Die Essener wirkten verunsichert, fanden kaum ins Spiel. «Wir waren in der ersten Halbzeit nicht präsent genug», gab Trainer Christoph Dabrowski später zu. «Aber was die Mannschaft dann an Moral und Willen gezeigt hat, war außergewöhnlich.»
Nach der Pause ein völlig anderes Bild. RWE kämpfte sich zurück, angetrieben von der lautstarken Unterstützung der eigenen Fans. Leonardo Vonic verkürzte in der 62. Minute auf 1:2. Die Arena bebte förmlich. Als dann Lucas Brumme in der 78. Minute den Ausgleich erzielte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Der Siegtreffer durch Torben Müsel fiel in der 86. Minute – ein wahres Traumtor aus 18 Metern in den Winkel.
Die Bedeutung dieses Triumphes geht weit über den Pokalgewinn hinaus. Nach einer durchwachsenen Drittliga-Saison gibt dieser Erfolg dem traditionsreichen Klub neuen Schwung. Die DFB-Pokal-Teilnahme bringt nicht nur sportlichen Glanz, sondern auch wichtige Einnahmen. Für die Essener Fußballseele ist dieser Sieg Balsam – und ein Versprechen, dass an der Hafenstraße bessere Zeiten anbrechen könnten.