Die Düsseldorfer haben entschieden: Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) bleibt weitere fünf Jahre im Amt. Bei der Stichwahl am Sonntag setzte er sich mit 56,4 Prozent deutlich gegen SPD-Herausforderer Markus Raub durch. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 31,8 Prozent – ein historischer Tiefstand für die Landeshauptstadt.
«Die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer haben mir erneut ihr Vertrauen geschenkt, dafür bin ich sehr dankbar», erklärte Keller gestern Abend im Rathaus. Der 53-jährige Jurist kann nun seine Projekte fortführen. Besonders die Verkehrswende und bezahlbarer Wohnraum standen im Fokus seines Wahlkampfs. Als langjährige Beobachterin der Stadtpolitik fiel mir auf, wie stark die Polarisierung zwischen Fahrrad- und Autofahrerinteressen das Stimmungsbild prägte.
Wirtschaftsverbände begrüßten die Wiederwahl. «Kontinuität ist gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten wichtig für den Standort«, betonte IHK-Präsident Andreas Ehlert. In den Stadtteilen Flingern und Bilk, wo viele junge Familien leben, hatte Raub auf mehr Zuspruch gehofft.
Für die nächsten fünf Jahre stehen große Herausforderungen an. Die Verkehrsinfrastruktur, steigende Mieten und die Integration Geflüchteter beschäftigen die Stadt. Ob Keller die gespaltene Stadtgesellschaft einen kann, wird sich zeigen. Das knappe Drittel der Wahlberechtigten, das überhaupt abgestimmt hat, sendet jedenfalls ein deutliches Signal an die Politik.