Im Dortmunder Nordosten häufen sich Diebstähle auf landwirtschaftlichen Flächen. Besonders betroffen ist der Hof Mertin in Grevel, wo regelmäßig Obst und Gemüse von den Feldern gestohlen wird. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer NRW entstehen durch solche Felddiebstähle jährlich Schäden in Höhe von mehreren tausend Euro pro Betrieb.
«Die Leute verstehen oft nicht, dass sie unsere Existenzgrundlage stehlen», erklärt Landwirt Klaus Mertin. Besonders bei Erdbeeren und Äpfeln greifen Fremde ungefragt zu. Was viele als Kavaliersdelikt betrachten, ist tatsächlich Diebstahl mit erheblichen Folgen. Ein kurzer Spaziergang entlang der Felder zeigt: Die Spuren sind überall sichtbar – abgebrochene Zweige und zertrampelte Pflanzen.
Die Polizei Dortmund bestätigt die Problematik: «Wir nehmen diese Vorfälle ernst, können aber nicht flächendeckend kontrollieren.» Einige Landwirte haben mittlerweile Hinweisschilder aufgestellt oder Zäune errichtet. Andere setzen auf Wildkameras, um Beweise zu sichern. Wer beim Pflücken erwischt wird, muss mit einer Anzeige rechnen.
Die Bauern hoffen auf mehr Verständnis in der Bevölkerung. «Wer Obst direkt vom Erzeuger möchte, kann unsere Hofläden besuchen», betont Mertin. Die Direktvermarktung blüht in Dortmund, doch der Respekt vor der Arbeit der Landwirte scheint mancherorts verloren gegangen. Dabei hängt die regionale Versorgung gerade von diesen kleinen Betrieben ab.