Die Hamburger Umweltbehörde installierte letztes Jahr acht neue öffentliche Trinkwasserspender als Teil des städtischen Hitzeplans. Insgesamt gibt es damit nur 29 solcher Stationen im gesamten Stadtgebiet – eine Zahl, die bei Umweltverbänden und Opposition auf deutliche Kritik stößt. Bei Temperaturen über 30 Grad im Sommer reicht das bei weitem nicht aus, meinen Experten.
«Das ist viel zu wenig für eine Großstadt wie Hamburg mit 1,8 Millionen Einwohnern», kritisiert Manfred Braasch vom BUND Hamburg. Der kostenlose Zugang zu Trinkwasser sei besonders für ältere Menschen und Obdachlose überlebenswichtig. In Paris stehen zum Vergleich über 1.200 öffentliche Wasserspender zur Verfügung – dort gehören sie längst zum Stadtbild. Die Umweltbehörde verweist dagegen auf die hohen Kosten: Rund 25.000 Euro kostet die Installation eines einzelnen Brunnens, hinzu kommen jährliche Wartungskosten.
Beim Spaziergang durch die Innenstadt fällt auf: Wer Durst hat, muss oft lange suchen oder teuer kaufen. Die CDU-Bürgerschaftsfraktion fordert deshalb einen «echten Hitzeaktionsplan» mit mindestens 100 weiteren Wasserspendern. Die Behörde kündigte immerhin an, bis 2025 jährlich etwa zehn neue Trinkbrunnen zu installieren. Für viele Hamburger kommt das allerdings zu langsam voran – gerade mit Blick auf die immer heißeren Sommer.