Der Schäfersee in Reinickendorf wurde gestern Mittag zum Schauplatz eines Umweltnotfalls. Eine großflächige Ölverschmutzung breitete sich auf der Wasseroberfläche aus. Fast 30 Prozent des Sees waren betroffen, wie die Berliner Feuerwehr mitteilte. Die Anwohner bemerkten den regenbogenfarbenen Film und alarmierten sofort die Behörden.
Die Einsatzkräfte rückten mit einem Großaufgebot an. «Wir haben umgehend Ölsperren errichtet, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern», erklärte Einsatzleiter Thomas Weber vor Ort. Die Arbeiten gestalteten sich schwierig, da der See von zahlreichen Wasservögeln bewohnt wird. Besonders besorgniserregend ist die Situation für die Schwäne und Enten, deren Gefieder durch das Öl verklebt werden könnte. Das Bezirksamt Reinickendorf hat bereits eine Tierschutzorganisation eingeschaltet, um verletzte Vögel zu versorgen.
Der Schäfersee ist eine beliebte Erholungsoase im Kiez. Bei meinem Besuch sah ich viele besorgte Gesichter. «Das ist eine Katastrophe für unseren See», sagte Anwohnerin Maria Schmidt kopfschüttelnd. Wie lange die Reinigungsarbeiten dauern werden, ist noch unklar.
Die Ursache der Verschmutzung wird derzeit noch untersucht. Das Umweltamt vermutet eine illegale Entsorgung von Altöl über einen der Regenwassereinläufe. Der Vorfall zeigt einmal mehr, wie empfindlich städtische Ökosysteme auf Umweltverschmutzung reagieren. Die Behörden bitten Anwohner, verdächtige Beobachtungen rund um den See zu melden.