Ein mutmaßlicher Vergewaltigungsfall überschattet das diesjährige Oktoberfest. Am Samstagabend soll ein 29-jähriger Tourist eine junge Frau in einem Festzelt sexuell angegriffen haben. Die Polizei München verzeichnete bereits 13 angezeigte Sexualdelikte seit Wiesn-Beginn, eine beunruhigende Zunahme gegenüber dem Vorjahr.
Die 24-jährige Münchnerin erstattete umgehend Anzeige bei der Wiesnwache. Laut Polizeibericht ereignete sich der Vorfall gegen 23 Uhr in einem der großen Festzelte. Der Tatverdächtige wurde vorläufig festgenommen und wird dem Haftrichter vorgeführt. «Wir nehmen jeden Hinweis auf sexuelle Übergriffe äußerst ernst und ermitteln mit Hochdruck«, erklärte Polizeisprecher Marcus Weber.
Die «Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen» verzeichnet erhöhten Andrang am Security Point. «Viele Betroffene suchen direkt Hilfe, was ein wichtiges Zeichen ist», betont Kristina Gottlöber vom Beratungsteam. Als langjährige Wiesn-Beobachterin fällt mir auf: Die Bereitschaft, Übergriffe zu melden, wächst spürbar.
Der Vorfall löst Diskussionen über Sicherheitskonzepte aus. Die Wiesn-Leitung plant verstärkte Präsenz von Sicherheitspersonal in den kommenden Tagen. Für betroffene Frauen bleibt der Security Point am Eingang «Erste Hilfe» rund um die Uhr erreichbar. Die Wiesn zeigt: Münchens größtes Fest kämpft weiter mit seiner Schattenseite.