In München hat gestern die mit Spannung erwartete Abstimmung über eine mögliche Olympia-Bewerbung begonnen. Rund 1,2 Millionen Münchner Bürger können bis zum 5. Mai ihr Votum abgeben. Die Stadt soll entscheiden, ob sie sich für die Sommerspiele 2040 oder Winterspiele 2042 bewerben möchte. Laut aktueller Umfrage des Münchner Merkur befürworten etwa 58 Prozent der Bevölkerung eine Bewerbung.
Die Diskussion spaltet unsere Stadt. Oberbürgermeister Dieter Reiter betonte bei der Eröffnung des Abstimmungslokals am Marienplatz: «Wir wollen eine nachhaltige Bewerbung, die vorhandene Infrastruktur nutzt und keine Neubauten erfordert, die später leer stehen.» Befürworter verweisen auf wirtschaftliche Impulse und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Kritiker wie die Initiative «NOlympia» warnen vor explodierenden Kosten und Umweltbelastungen. Beim Spaziergang durch Schwabing spürt man die Ambivalenz – während Geschäftsleute sich Umsatzsteigerungen erhoffen, fürchten Anwohner steigende Mieten.
Das Ergebnis wird mit großer Spannung erwartet. Nach den gescheiterten Bewerbungen für 2018 und 2022 könnte dies Münchens letzte Olympia-Chance für Jahrzehnte sein. Der Stadtrat will das Votum respektieren. Die Entscheidung wird nicht nur die Zukunft des Münchner Sports prägen, sondern das Gesicht unserer Stadt für Generationen.