Die Olympiabewerbung für 2036 sorgt in Berlin für Gesprächsstoff. Nachdem der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) angekündigt hat, dass Deutschland ins Rennen um die Spiele gehen will, positioniert sich Berlin als möglicher Austragungsort. Etwa 200 Millionen Euro würde allein die Bewerbung kosten – eine Investition, die viele Berliner kritisch sehen.
«Berlin hat als einzige deutsche Stadt die nötige Infrastruktur für Olympische Spiele», erklärt Sportsenatorin Iris Spranger. Das Olympiastadion, die Max-Schmeling-Halle und weitere Sportstätten stehen bereits. Dennoch plant der DOSB eine nationale Bewerbung mit mehreren Städten. Für Berlin wäre ein Alleingang sinnvoller. Die Kosten könnten besser kontrolliert werden und die Organisation wäre effizienter.
Als ich letzte Woche am Olympiastadion war, wurde deutlich: Die Sportanlagen sind in gutem Zustand, bräuchten aber gezielte Modernisierungen. Experten schätzen, dass Berlin etwa 30 Prozent weniger investieren müsste als andere Städte. Die Verkehrsinfrastruktur ist vorhanden, müsste jedoch ausgebaut werden.
Der Senat will bis Jahresende entscheiden, ob Berlin Teil der deutschen Bewerbung wird. Für die Stadt könnte es die Chance sein, internationale Strahlkraft zu gewinnen und gleichzeitig dringend benötigte Infrastrukturprojekte umzusetzen. Die Frage bleibt: Sind die Berliner bereit für Olympia?