Seit Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner die Olympia-Bewerbung für 2036 oder 2040 angekündigt hat, wächst der Widerstand. Laut einer aktuellen Umfrage befürworten nur 54 Prozent der Berliner die Olympia-Pläne.
Die Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg positionierte sich bereits klar gegen das Vorhaben. Kritiker befürchten massive Kostensteigerungen und Verdrängung. «Die Erfahrungen vergangener Olympischer Spiele zeigen, dass die tatsächlichen Kosten die Planungen regelmäßig um ein Vielfaches übersteigen», erklärt Clara Schmidt vom Bündnis «NOlympia Berlin». Besonders die Sorge um steigenden Wohnungsdruck bewegt viele Anwohner im Kiez rund um das Olympiastadion.
Als ich gestern am Tempelhofer Feld unterwegs war, diskutierten bereits mehrere Gruppen hitzig über die möglichen Auswirkungen auf dieses beliebte Freizeitareal. Die Diskussionen zeigen, wie tief die Skepsis sitzt.
Die Initiative «Berlin für alle» plant bereits Informationsveranstaltungen und Demonstrationen gegen die Olympia-Pläne. Der Senat will dennoch am Dialog festhalten. Fraglich bleibt, ob Berlin aus den gescheiterten Bewerbungen der Vergangenheit die richtigen Lehren gezogen hat. Letztlich geht es nicht nur um Sport, sondern um die Zukunft unserer Kieze.