Die deutsche Hauptstadt strebt nach den olympischen Sternen für 2036. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner verkündete gestern die offizielle Bewerbung für die Sommerspiele. «Wir wollen zeigen, dass Berlin mehr ist als nur Geschichte – wir sind Zukunft», betonte Wegner bei der Pressekonferenz. Laut einer aktuellen Umfrage befürworten 63 Prozent der Berliner die Olympia-Pläne.
Der besondere Charakter Berlins steht im Mittelpunkt der Bewerbung. Die Stadt plant, vorhandene Sportstätten wie das Olympiastadion von 1936 zu nutzen und nachhaltig zu modernisieren. Neue Anlagen sollen nur dort entstehen, wo sie langfristig dem Breitensport zugutekommen. «Unsere Stadt hat sich seit den letzten Spielen grundlegend gewandelt. Berlin steht heute für Vielfalt, Kreativität und Offenheit», erklärte Sportsenatorin Iris Spranger.
Die Bewerbung könnte dem Berliner Sport massiven Auftrieb geben. Wer regelmäßig am Tempelhofer Feld joggt, weiß: Die Sportbegeisterung der Berliner ist spürbar, doch viele Anlagen sind marode. Die Olympia-Initiative verspricht Investitionen in die vernachlässigte Infrastruktur.
Der Zeitplan ist ambitioniert. Bis Ende 2024 muss ein detailliertes Konzept vorliegen. Die Konkurrenz schläft nicht – auch andere deutsche Städte erwägen eine Bewerbung. Doch Berlin setzt auf seinen unverwechselbaren Charme: eine Stadt der Kontraste, die aus ihrer Geschichte gelernt hat und nun nach vorne blickt.