Im Herzen der Hansestadt keimen neue olympische Träume. Hamburg erwägt erneut eine Bewerbung für die Olympischen Spiele, diesmal für 2036. Eine repräsentative Umfrage zeigt: 64 Prozent der Hamburger befürworten die Idee – deutlich mehr als beim gescheiterten Referendum 2015.
Die Pläne sind ehrgeizig und anders als beim letzten Versuch. «Wir setzen auf Nachhaltigkeit und vorhandene Infrastruktur», erklärt Sportsenator Andy Grote im Gespräch. Bestehende Sportstätten wie das Volksparkstadion und die Barclays Arena würden eingebunden. Die Elbphilharmonie könnte als prächtiger Rahmen für die Eröffnungsfeier dienen. Skeptiker wie Umweltaktivistin Monika Paulsen warnen hingegen: «Die wahren Kosten werden oft unterschätzt.»
Als Altonaerin beobachte ich, wie schon jetzt in den Elbvororten diskutiert wird. Beim Bäcker am Fischmarkt dreht sich alles um mögliche neue Verkehrswege und Chancen für den lokalen Handel. Die Sportvereine erhoffen sich bessere Trainingsmöglichkeiten. Mit dem neuen Konzept «Olympia der kurzen Wege» will der Senat auch die Bürger überzeugen, die 2015 noch dagegen stimmten.
Die Entscheidung über die Bewerbung fällt noch in diesem Jahr. Fest steht: Hamburg steht vor einem Balanceakt zwischen olympischem Glanz und alltäglichen Bedürfnissen seiner Bürger. Mehr Informationen bietet die offizielle Projektseite des Hamburger Sportbundes. Die Spiele könnten die Stadt verändern – bleibt die Frage, ob zum Besseren.