Der Traum von Olympischen Spielen in Deutschland lebt wieder auf. Gestern präsentierte Nordrhein-Westfalen ein faszinierendes Konzept für eine mögliche Bewerbung. Köln soll als «Leading City» fungieren. Bei der Vorstellung spürte ich diese besondere Mischung aus Enthusiasmus und realistischer Einschätzung, die große Projekte brauchen.
Die Planungen sehen eine dezentrale Ausrichtung vor. Vorhandene Sportstätten sollen optimal genutzt werden. Neue Bauten entstehen nur, wo sie nachhaltig sinnvoll sind. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst betonte: «Unser Konzept zeigt, dass Olympische Spiele nachhaltig, wirtschaftlich vernünftig und im Einklang mit den Menschen umsetzbar sind.» Diese Philosophie unterscheidet sich deutlich von früheren Gigantismus-Konzepten.
Besonders beeindruckte mich die Einbindung der Bevölkerung. Bei einer Veranstaltung in Köln letzte Woche erlebte ich, wie konstruktiv die Bürger mitdiskutierten. Die Organisatoren setzen auf Transparenz und Dialog. Auch wirtschaftlich soll das Konzept überzeugen. Berechnungen zeigen ein positives Kosten-Nutzen-Verhältnis durch Tourismuseffekte und Infrastrukturverbesserungen.
Die Chancen für eine erfolgreiche Bewerbung stehen nicht schlecht. Das IOC favorisiert inzwischen nachhaltige Konzepte. Deutschland hatte seit 1972 keine Sommerspiele mehr. Ob aus dem nordrhein-westfälischen Traum Wirklichkeit wird? Die nächsten Monate werden entscheidend sein. Persönlich glaube ich: Diese bodenständige Herangehensweise könnte den entscheidenden Unterschied machen.