Münchens Pläne für ein neues olympisches Dorf stoßen bei Anwohnern in Bogenhausen auf Widerstand. Die Stadt plant die Nutzung von etwa 47.000 Quadratmetern Privatgrund für die Unterbringung von Athleten, sollte München den Zuschlag für die Olympischen Sommerspiele 2040 erhalten. Laut einer Umfrage des Bezirksausschusses sehen 78 Prozent der Anwohner das Vorhaben kritisch.
«Unsere Grünflächen und die bestehende Infrastruktur sind nicht für eine solche Großbebauung ausgelegt», erklärt Monika Weiß, Sprecherin der Bürgerinitiative «Lebenswertes Bogenhausen». Die temporären Bauten könnten später in dringend benötigte Wohnungen umgewandelt werden – ein Argument, das Befürworter ins Feld führen. Oberbürgermeister Dieter Reiter betont: «Wir planen nachhaltig und im Dialog mit den Bürgern.»
Bei meinem Lokaltermin gestern waren die Sorgen der Anwohner deutlich spürbar. Besonders der erwartete Verkehr und die jahrelange Bauphase bereiten Kopfzerbrechen. Das Problem: Viele fühlen sich von den bisherigen Informationsveranstaltungen nicht ausreichend eingebunden.
Die Stadt will nun bis zum Frühjahr detaillierte Pläne vorlegen. Eine endgültige Entscheidung über Münchens Olympia-Bewerbung steht noch aus. Die Debatte zeigt jedoch, wie schwierig die Balance zwischen städtischen Großprojekten und lokalen Bedürfnissen geworden ist. Mehr Informationen bietet die Stadtverwaltung auf ihrer Informationsseite zur Olympiabewerbung.