In Hamburg-Allermöhe erschüttert eine Familientragödie die Nachbarschaft. Ein 31-jähriger Mann erstach am Mittwochabend seine 27-jährige Partnerin in ihrer gemeinsamen Wohnung. Die Polizei wurde gegen 20:30 Uhr alarmiert, konnte jedoch nur noch den Tod der jungen Frau feststellen. Nach Angaben der Mordkommission kam es in rund 40 Prozent aller Tötungsdelikte in Hamburg zu Gewalt im familiären Umfeld.
Der mutmaßliche Täter flüchtete zunächst vom Tatort. Einsatzkräfte fanden ihn später schwer verletzt an der U-Bahnstation Allermöhe. Trotz sofortiger Reanimationsmaßnahmen verstarb der Mann kurz darauf im Krankenhaus. «Wir gehen von einer Beziehungstat aus«, erklärte Polizeisprecherin Sandra Levgrün. Die Ermittler vermuten, dass sich der Täter selbst tödliche Verletzungen zugefügt hat. Im Viertel herrscht Fassungslosigkeit. Als Reporterin, die regelmäßig in Allermöhe unterwegs ist, spüre ich die bedrückende Stimmung. Noch gestern herrschte hier normaler Alltag, heute stehen Nachbarn erschüttert zusammen.
Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat die Ermittlungen übernommen. Ein Kriseninterventionsteam betreut Angehörige und Zeugen. Die Hintergründe der Tat bleiben vorerst unklar. Die Polizei wertet Spuren aus und befragt Nachbarn. Solche Tragödien hinterlassen tiefe Wunden im Gemeinschaftsgefüge – weit über den unmittelbaren Schrecken hinaus.