Düsseldorfs Stadtteile haben einen neuen Anlaufpunkt für ein oft tabuisiertes Thema. Am Samstag eröffnete mit «Puttis» der erste Periodenladen in NRW an der Ackerstraße 71 im Stadtteil Flingern. Fast 60 Prozent aller Frauen berichten von Schamgefühlen beim Kauf von Menstruationsprodukten, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.
«Wir wollen einen sicheren Raum schaffen, in dem offen über Menstruation gesprochen werden kann», erklärt Gründerin Lisa Schmidt. Der kleine Laden bietet nicht nur nachhaltige Periodenprodukte wie Menstruationstassen und Periodenunterwäsche, sondern auch Beratung und Aufklärung. Besonders beliebt sind die wiederverwendbaren Stoffbinden, die bis zu fünf Jahre halten können. «Periodenarmut ist auch in Deutschland ein echtes Problem», betont Schmidt. Beim Rundgang fällt mir auf, wie entspannt die Atmosphäre ist – ein krasser Gegensatz zur versteckten Tamponsuche im Drogeriemarkt.
Die Stadtinitiative «Gesundes Düsseldorf» unterstützt das Konzept. «Puttis trägt zur Enttabuisierung eines natürlichen Vorgangs bei», lobt Gesundheitsdezernentin Dr. Schneider. Für die kommenden Monate sind bereits Workshops in Schulen geplant. Der Laden könnte ein Vorbild für andere Städte werden, denn was in Flingern begonnen hat, wird vielleicht bald in ganz NRW Schule machen.