In der belebten Europapassage in Hamburgs Innenstadt wurden gestern Nachmittag elf Menschen durch einen Pfefferspray-Angriff verletzt. Laut Polizeiangaben ereignete sich der Vorfall gegen 16:30 Uhr, als ein bislang unbekannter Täter das Reizgas im mittleren Bereich des Einkaufszentrums versprühte. Die Feuerwehr Hamburg meldete, dass rund 30 Personen vor Ort medizinisch untersucht wurden.
Die Verletzten klagten über Atemwegsreizungen, brennende Augen und Übelkeit. Drei Menschen mussten zur weiteren Behandlung in umliegende Krankenhäuser gebracht werden. Augenzeugen berichteten von chaotischen Szenen, als Besucher hustend die Rolltreppen hinunterstürmten. «Es ging alles sehr schnell. Plötzlich haben viele Menschen nach Luft gerungen und sind in Richtung Ausgang gelaufen», schildert Marion K., die in einem Bekleidungsgeschäft in der Nähe arbeitet. Die Centermanagerin der Europapassage, Frau Weber, erklärte: «Unsere Sicherheitskräfte haben sofort reagiert und die Bereiche abgesperrt. Die Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften verlief reibungslos.»
Wer in der Europapassage unterwegs war, kennt die Enge zwischen den Geschäften – besonders beunruhigend, wenn Reizgas in der Luft liegt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und wertet Videoaufnahmen aus. Zeugen werden gebeten, sich zu melden. Für heute öffnet das Einkaufszentrum wieder normal, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wurden angekündigt. Der Vorfall zeigt, wie verletzlich öffentliche Räume in unserer Stadt sein können.