Ein mutmaßlicher Pflegebetrug wurde in Dortmund durch die enge Zusammenarbeit von Polizei und Krankenkassen aufgedeckt. Die Ermittler verhinderten einen Schaden von rund einer halben Million Euro. Nach Angaben des Landeskriminalamts NRW sind allein im vergangenen Jahr mehr als 400 Verdachtsfälle im Bereich Abrechnungsbetrug bei Pflegediensten gemeldet worden.
Die Dortmunder Kripo ermittelt gegen einen ambulanten Pflegedienst, der systematisch Leistungen abgerechnet haben soll, die nie erbracht wurden. «Wir beobachten zunehmend organisierte Strukturen in diesem Bereich«, erklärt Kriminalhauptkommissar Stefan Müller. Die Täter nutzten dabei die Verletzlichkeit von Pflegebedürftigen aus. Bei Durchsuchungen in den Geschäftsräumen und Privatwohnungen der Beschuldigten stellten die Beamten umfangreiches Beweismaterial sicher.
Als Dortmunderin bemerke ich immer wieder, wie wichtig das Vertrauen zwischen Pflegebedürftigen und Pflegediensten ist. Viele ältere Menschen im Kreuzviertel und anderen Stadtteilen sind auf diese Hilfe angewiesen. Der Missbrauch dieses Vertrauens wiegt besonders schwer.
Die Ermittlungen dauern an. Die Polizei ruft Betroffene auf, verdächtige Abrechnungen zu melden. Der Fall zeigt, wie wichtig die Kontrolle im Pflegesektor ist – nicht nur für die Finanzen der Krankenkassen, sondern vor allem für den Schutz der Menschen, die auf ehrliche und zuverlässige Pflege angewiesen sind.