Article – Die Pflegekosten in Hamburg steigen weiter auf Rekordhöhe. Bewohner von Pflegeheimen müssen derzeit durchschnittlich 2.651 Euro monatlich aus eigener Tasche zahlen, wie aktuelle Daten des Verbands der Ersatzkassen zeigen. Das ist eine Steigerung von über 200 Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Der sogenannte Eigenanteil belastet Hamburger Senioren zunehmend schwerer. «Viele Betroffene und ihre Familien geraten an ihre finanziellen Grenzen», erklärt Kathrin Meyer von der Hamburger Pflegeberatung. Die höchsten Kosten entstehen dabei nicht durch die eigentliche Pflege, sondern durch Unterkunft, Verpflegung und Investitionskosten der Einrichtungen. Besonders im Stadtgebiet Eimsbüttel und in den Elbvororten fallen die Preise überdurchschnittlich hoch aus.
Die Situation verschärft sich trotz der 2022 eingeführten Entlastungszuschläge. Nach einem Jahr im Heim erhalten Bewohner 15 Prozent Zuschuss, nach zwei Jahren 30 Prozent. Bei meinem Besuch im Seniorenzentrum Winterhude wurde deutlich: Die steigenden Personalkosten durch den neuen Tarifvertrag werden direkt an die Bewohner weitergegeben.
Der Sozialverband Deutschland fordert eine grundlegende Reform der Pflegefinanzierung. Für viele Hamburger Senioren bleibt nur der Gang zum Sozialamt, wenn die Rente und Ersparnisse aufgebraucht sind. Mit weiteren Preissteigerungen ist laut Experten auch in den kommenden Monaten zu rechnen.