In der vergangenen Nacht hüllte sich der Himmel über Nordrhein-Westfalen in ein seltenes Farbspektakel. Polarlichter in intensivem Rot, Grün und Violett tanzten über den Nachthimmel – ein Naturschauspiel, das viele von uns nur aus Skandinavien kennen. Die sozialen Medien füllten sich binnen Minuten mit atemberaubenden Aufnahmen dieses außergewöhnlichen Phänomens.
«Diese Polarlichter waren die intensivsten, die wir seit vielen Jahren in unseren Breiten beobachten konnten», erklärt Dr. Melanie Weber vom Planetarium Bochum. Der Grund: Ein außergewöhnlich starker Sonnensturm traf auf das Erdmagnetfeld. Solche Ereignisse sind in unseren Regionen äußerst selten. Die letzte vergleichbare Sichtung in NRW gab es 2003.
Ich selbst stand gestern Abend ungläubig auf meinem Balkon in Köln. Erst dachte ich an seltsame Wolkenformationen, bis mein Telefon mit Nachrichten überschwemmt wurde. «Schau nach oben!» Als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnten, offenbarte sich das volle Ausmaß dieses kosmischen Tanzes.
Besonders beeindruckend war die Sichtbarkeit trotz der Lichtverschmutzung in unserem dicht besiedelten Bundesland. Vom ländlichen Sauerland bis zum Ruhrgebiet – überall leuchtete der Himmel in surrealen Farben. Informationen zu Polarlichtern und aktuelle Vorhersagen finden Interessierte beim Deutschen Wetterdienst.
Dieses seltene Naturschauspiel erinnert uns an die Wunder unseres Universums, die manchmal näher sind, als wir denken. In einer Zeit, in der wir meist auf Bildschirme starren, hat ein kosmisches Ereignis für einen Moment unsere Blicke wieder nach oben gerichtet. Vielleicht sollten wir das öfter tun.