Es war einer dieser Momente, in denen unsere idyllische Kleinstadt plötzlich im Rampenlicht steht. Gestern Abend erschütterte ein dramatischer Polizeieinsatz unser beschauliches Ansbach. Ein 47-jähriger Mann randalierte so heftig, dass die Beamten zur Waffe griffen. Die Grenzsituation zeigt, wie dünn manchmal der Firnis unserer alltäglichen Sicherheit ist.
Der Mann hatte zunächst in einem Wohnhaus randaliert. Mit einem Messer bewaffnet bedrohte er andere Bewohner. Als die Polizei eintraf, eskalierte die Situation weiter. Trotz Pfefferspray und deutlicher Warnungen stürmte er auf die Beamten zu. Ein Polizist sah sich gezwungen, zu schießen. Der Schuss traf den Angreifer im Bein. «In solchen Situationen entscheiden Sekunden, nicht Minuten», erklärte Polizeisprecher Michael Konrad. «Die Beamten müssen blitzschnell zwischen Eigensicherung und verhältnismäßigem Einschreiten abwägen.» Vor zwei Wochen erst beobachtete ich eine Polizeiübung im Stadtpark – die Realität übertrifft jedes Training.
Der Vorfall wird nun von der Kriminalpolizei untersucht. Der Verletzte kam ins Krankenhaus, schwebt nicht in Lebensgefahr. Mich beschäftigt besonders, wie rasch Alltägliches ins Extreme kippen kann. In einer Zeit zunehmender Polarisierung scheint auch die Hemmschwelle für Gewalt zu sinken. Wir alle müssen uns fragen, wie wir als Gemeinschaft präventiv handeln können, statt nur auf Krisen zu reagieren.