Die Münchner Innenstadt verwandelte sich gestern in ein Meer aus grünen und weißen Trikots. Tausende Fußballfans strömten zum Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid in die Allianz Arena. Doch die Vorfreude wurde stellenweise getrübt. An mehreren Einlassstellen kam es zu tumultartigen Szenen. Rund 400 Personen versuchten ohne gültige Tickets ins Stadion zu gelangen.
«Die Situation eskalierte, als einige Fans versuchten, Absperrungen zu überwinden», berichtet Polizeisprecher Werner Kraus. Die Beamten setzten Reizgas ein, was zu chaotischen Zuständen führte. Mehrere Fans wurden leicht verletzt, einige mit blutüberströmten Gesichtern wurden von Sanitätern versorgt. Die Polizei München bestätigte 67 vorläufige Festnahmen.
Der Münchner Fanbeauftragte Thomas Weber kritisiert: «Die Organisation hätte besser sein müssen. Die Engpässe waren vorhersehbar.» Als gebürtige Münchnerin habe ich solche Szenen seit dem legendären «Finale dahoam» 2012 nicht mehr erlebt. Die UEFA kündigte eine Untersuchung der Vorfälle an.
Trotz der Zwischenfälle verlief das Finale selbst weitgehend friedlich. Die meisten der 75.000 Zuschauer erlebten ein spannendes Spiel. Für kommende Großveranstaltungen will die Stadt das Sicherheitskonzept überarbeiten. Die Bilder vom Einlass werden die Münchner Fußballgeschichte aber noch lange begleiten.