Die Dortmunder Innenstadt erhält seit drei Wochen verstärkte Polizeipräsenz. 16 zusätzliche Beamte patrouillieren nun täglich zu Fuß durch die City. Laut einer aktuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammer fühlen sich 63 Prozent der Bürger in der Innenstadt unsicher, besonders nach Einbruch der Dunkelheit.
Die neue Strategie konzentriert sich auf Brennpunkte wie den Westenhellweg und die Katharinentreppe. «Wir wollen mit sichtbarer Präsenz das Sicherheitsgefühl stärken und gleichzeitig konsequent gegen Drogenhandel und aggressives Betteln vorgehen«, erklärt Polizeisprecher Peter Bandermann. Erste Erfolge zeigen sich bereits. Seit Beginn der Maßnahme wurden 47 Platzverweise ausgesprochen und acht Personen in Gewahrsam genommen.
Nicht alle begrüßen den verstärkten Einsatz uneingeschränkt. Restaurant-Besitzer Marco Müller vom «Café Central» berichtet: «Unsere Gäste fühlen sich wohler, aber manche kritisieren die ständigen Kontrollen als übertrieben.» Als ich gestern durch die Thier-Galerie ging, beobachtete ich selbst, wie drei Polizisten einen offensichtlich obdachlosen Mann kontrollierten – routiniert, aber mit spürbarer Distanz.
Die Polizei plant, das Konzept zunächst bis Jahresende fortzuführen. Danach soll eine Evaluation folgen. Für den sozialen Frieden in der Stadt wird entscheidend sein, ob die Balance zwischen konsequenter Durchsetzung von Recht und sozialem Fingerspitzengefühl gelingt. Der Kampf um die Sicherheit in der Dortmunder Innenstadt bleibt ein Drahtseilakt.
 
							