Ein Meer aus Blaulicht färbte gestern Nachmittag die Straßen von Minden. Dutzende Polizeifahrzeuge rollten durch unsere sonst so beschauliche Stadt. Die sozialen Medien überschlugen sich mit Spekulationen, während besorgte Bürger ihre Handykameras zückten. Was war passiert in unserer Weserstadt, die normalerweise eher durch ihre historische Altstadt als durch Großeinsätze Schlagzeilen macht?
Der Grund für den massiven Polizeiaufmarsch war ein Einsatz im Stadtgebiet, bei dem zahlreiche Beamte mobilisiert wurden. Nach Informationen des Mindener Tageblatts waren die Einsatzkräfte an mehreren Orten gleichzeitig präsent. Besonders in der Innenstadt staunten Passanten über die ungewohnte Polizeipräsenz. «Ich habe so etwas in Minden noch nie erlebt», berichtet Anwohnerin Claudia Meier, die den Einsatz von ihrem Balkon aus beobachtete. «Es war beunruhigend, aber gleichzeitig beruhigend zu sehen, wie schnell und koordiniert die Polizei handeln kann.»
Ich selbst war gerade auf dem Heimweg vom Einkaufen, als drei Streifenwagen mit Blaulicht an mir vorbeirasten. Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in mir breit – diese Art von Aufregung kennt man hier eigentlich nur vom Mindener Freischießen oder den Weihnachtsmärkten.
Die Polizei hielt sich zunächst bedeckt mit Details zum Einsatzgrund. Dies ist bei laufenden Ermittlungen üblich, führt aber verständlicherweise zu Verunsicherung. In solchen Momenten wird deutlich, wie eng Sicherheitsgefühl und Informationsbedürfnis miteinander verknüpft sind. Und wie schnell aus Minden, unserer vertrauten Heimat, plötzlich ein Ort werden kann, den wir nicht mehr zu kennen glauben.