In München-Sendling kam es gestern Abend zu einem Polizeieinsatz mit Schussabgabe. Bei einer Routinekontrolle gegen 22:30 Uhr an der Plinganserstraße wurde ein 34-jähriger Mann durch einen Polizeischuss verletzt. Die Beamten wollten den Mann kontrollieren, da er sich laut Polizeiangaben «auffällig verhielt». Im vergangenen Jahr gab es in München sieben Vorfälle mit Schusswaffengebrauch durch Polizeibeamte.
Der Vorfall eskalierte, als der Mann plötzlich ein Messer zog und die Beamten bedrohte. Trotz mehrfacher Aufforderung, die Waffe niederzulegen, bewegte er sich auf die Polizisten zu. «Wir haben alle Deeskalationsmaßnahmen ausgeschöpft, bevor der Schuss fiel«, erklärt Polizeisprecher Michael Kern. Erst der gezielte Schuss in den Oberschenkel stoppte den Angreifer. Bei der anschließenden Durchsuchung fanden die Beamten eine größere Menge Rauschgift bei dem Mann. Die Stimmung im sonst so ruhigen Sendling war spürbar angespannt, als die Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht die Straße füllten.
Der Verletzte wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht, sein Zustand ist stabil. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen, wie es bei Schusswaffengebrauch durch Polizeibeamte üblich ist. Die Plinganserstraße war bis in die frühen Morgenstunden teilweise gesperrt. Anwohner zeigen sich beunruhigt, aber auch erleichtert, dass keine unbeteiligten Personen zu Schaden kamen. Die Polizei kündigt verstärkte Präsenz in den kommenden Tagen im Viertel an.