Der Polizeiskandal in Düsseldorf schlägt nun auch politische Wellen. Seit Monaten belasten Vorwürfe gegen Beamte der Altstadt-Wache die Düsseldorfer Polizei. Nach bisherigen Erkenntnissen sollen mindestens sieben Polizisten in zweifelhafte Vorgänge verwickelt sein. Der Fall wird heute im Innenausschuss des Landtags behandelt.
Ermittlungen laufen wegen Körperverletzung im Amt, Freiheitsberaubung und Strafvereitelung. Besonders brisant: Ein Video zeigt, wie ein Beamter einen wehrlosen Mann mehrfach ins Gesicht schlug. «Solche Bilder erschüttern das Vertrauen in unsere Polizei und müssen lückenlos aufgeklärt werden«, erklärt Marc Lürbke, innenpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion. Die Staatsanwaltschaft führt bereits mehrere Verfahren. Drei Beamte wurden vom Dienst suspendiert. In der Altstadt spürt man die Verunsicherung. Als regelmäßige Berichterstatterin vor Ort bemerke ich, wie Anwohner und Gastronomen über einen Vertrauensverlust klagen.
Die Polizeigewerkschaft fordert nun schnelle Konsequenzen. Innenminister Herbert Reul steht unter Druck, für Transparenz zu sorgen. Der Fall könnte ein grundsätzliches Umdenken bei Kontrollmechanismen in Polizeiwachen anstoßen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die politische Aufarbeitung der Dimension des Skandals gerecht wird.