In der Dresdner Neustadt häufen sich seit Anfang Juli die Fahrraddiebstähle. Allein letzte Woche wurden 17 gestohlene Räder gemeldet, meist hochwertige E-Bikes im Wert von über 2.000 Euro. Die Polizeidirektion Dresden spricht von einem Anstieg um 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die Diebstähle konzentrieren sich auf die Äußere Neustadt, besonders rund um die Alaunstraße und den Albertplatz. Die Täter schlagen nachts zu und überwinden selbst massive Fahrradschlösser. «Wir gehen von einer organisierten Bande aus, die gezielt nach hochwertigen Rädern sucht», erklärt Polizeihauptkommissar Thomas Weber. Ein typisches Muster: Die Diebe transportieren die Beute mit Kleintransportern ab.
Anwohner berichten von verdächtigen Beobachtungen. «Zweimal habe ich nachts Männer gesehen, die Fahrräder fotografierten», erzählt Kioskbesitzerin Maria Lehmann von der Rothenburger Straße. Als regelmäßige Radfahrerin in der Neustadt fällt mir auf, dass immer mehr Nachbarn ihre Räder inzwischen in die Wohnung tragen.
Die Polizei hat die Streifen verstärkt und rät zu GPS-Trackern und der Registrierung der Fahrradrahmennummer. Eine Präventionsveranstaltung ist für nächste Woche im Stadtteilhaus geplant. Dresden zeigt sich besorgt, aber nicht machtlos – viele Neustädter organisieren bereits private Nachtwachen in ihren Häusern.