Die Hamburger Innenstadt war am Samstag Schauplatz einer Pro-Palästina-Demonstration mit rund 700 Teilnehmern. Unter dem Motto «Stoppt die Waffenlieferungen über den Hamburger Hafen» zogen die Demonstranten vom Hauptbahnhof durch die City bis zum Hafen. Nach Polizeiangaben verlief die Veranstaltung weitgehend friedlich, obwohl die Stimmung stellenweise aufgeheizt war.
Die Organisatoren kritisierten besonders die Verschiffung von Rüstungsgütern nach Israel über den Hamburger Hafen. «Deutschland macht sich mitschuldig am Völkermord in Gaza, wenn weiterhin Waffen geliefert werden», sagte Ahmed Salah, Sprecher des Palästinensischen Gemeindeverbands. Demonstranten trugen Plakate mit Aufschriften wie «Waffenexporte stoppen» und «Frieden für Palästina». Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und musste vereinzelt einschreiten, als verbotene Parolen gerufen wurden.
Hamburgs Hafenwirtschaft steht unter besonderer Beobachtung. Als Deutschlands größter Seehafen werden hier regelmäßig auch Rüstungsgüter umgeschlagen. Ein Hafensprecher betonte auf Nachfrage: «Wir halten uns strikt an geltendes Recht bei allen Exporten.» Die Demonstranten kündigten weitere Aktionen an.
Die Protestbewegung gewinnt in der Hansestadt spürbar an Fahrt. Man merkt, wie das Thema die Stadtgesellschaft spaltet – zwischen Solidarität mit Palästina und Sorge um Israels Sicherheit. Ein schwieriger Balanceakt, der Hamburg noch länger beschäftigen wird.