Die Traditionsmarke Quendt aus Dresden muss nach 150 Jahren ihre Manufaktur schließen. Etwa 50 Mitarbeiter verlieren ihre Arbeitsplätze. Das Unternehmerpaar Christina und Stefan Quendt gab die schmerzhafte Entscheidung am Dienstag bekannt, nachdem die Energiekosten im letzten Jahr um 280 Prozent gestiegen waren.
«Wir haben wirklich alles versucht», erklärt Christina Quendt mit hörbarer Betroffenheit. Die bekannten Knusper-Snacks und Laugengebäcke waren bei Dresdnern besonders beliebt. In den verwinkelten Produktionshallen in der Altstadt duftete es jahrzehntelang nach frischem Gebäck. Diese Tradition endet nun zum Jahreswechsel.
Ich erinnere mich noch gut an die Schlangen vor dem kleinen Werksverkauf, besonders freitagnachmittags. Trotz der Schließung gibt es einen Hoffnungsschimmer: Die Marke und die Rezepte bleiben erhalten. Die Quendts planen, die Produktion künftig bei Partnern fortzuführen.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert bedauert das Aus: «Quendt gehört zu Dresden wie die Frauenkirche.» Das Unternehmen führt seine Krise nicht nur auf steigende Energiekosten zurück, sondern auch auf veränderte Konsumgewohnheiten und Lieferkettenprobleme seit der Pandemie. Die Mitarbeiter werden bei der Suche nach neuen Stellen unterstützt, während die Dresdner hoffen, dass ihre geliebten Knusperstangen dennoch irgendwie erhalten bleiben.