Die Umgestaltung des Giesinger Bergs sorgt für Unmut unter Anwohnern. Seit der Eröffnung des neuen Radwegs im Mai nutzen täglich über 800 Radfahrer die Strecke – viele in besorgniserregend hohem Tempo. «Das ist keine Radweg-Innovation, sondern eine Gefahrenzone», berichtet Maria Huber aus der Pilgersheimer Straße.
Die Stadt München hatte den Pilotversuch mit guten Absichten gestartet. Der abgetrennte Radweg soll mehr Sicherheit bieten und den Umstieg aufs Fahrrad fördern. Doch die Realität sieht anders aus. «Manche Radler erreichen beim Bergabfahren Geschwindigkeiten von über 40 km/h», erklärt Verkehrsexperte Thomas Meier. Dies führt zu gefährlichen Situationen, besonders an Kreuzungen und Hauseingängen. Die Bezirksausschusssitzung letzte Woche war entsprechend hitzig. Anwohner forderten Tempobegrenzungen und bessere Kontrollen.
Als regelmäßige Beobachterin des Geschehens fällt mir auf: Die schmale Fahrbahn verleitet zum schnellen Durchfahren. Fußgänger berichten von Beinahe-Unfällen. Bei einer Ortsbegehung zählte ich innerhalb einer Stunde zwölf kritische Situationen.
Das Mobilitätsreferat prüft nun Nachbesserungen wie Bodenschwellen oder Hinweisschilder. Bis dahin bleibt der Giesinger Berg ein Testfall, wie Verkehrswende und Sicherheit zusammengehen können. München lernt: Nicht jeder neue Radweg ist automatisch ein Fortschritt für alle Verkehrsteilnehmer.