Erneut sorgten fremdenfeindliche Vorfälle am Dresdner Elbufer für Empörung. Mehrere Personen riefen am Samstagabend rassistische Parolen in der Nähe des Terrassenufers, wie die Polizei am Montag bestätigte. Nach Angaben der Beamten wurden die Rufe gegen 22:30 Uhr von mehreren Zeugen gemeldet. Laut Statistik der Opferberatung RAA Sachsen stieg die Zahl rassistischer Vorfälle in Dresden im letzten Jahr um fast 20 Prozent.
Die Polizei hat umgehend Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung aufgenommen. Zeugen berichteten, dass eine Gruppe von etwa sechs Personen die ausländerfeindlichen Parolen grölte. «Wir nehmen solche Vorfälle sehr ernst und bitten weitere Zeugen, sich zu melden», erklärte Polizeisprecher Thomas Geithner. Die Beamten sichten derzeit Videoaufnahmen aus dem Bereich. Der Staatsschutz wurde eingeschaltet. Besonders beunruhigend ist die Zunahme solcher Vorfälle in den Sommermonaten, wenn viele Touristen die Stadt besuchen. Als ich gestern am Elbufer entlanglief, bemerkte ich die verstärkte Polizeipräsenz – ein deutliches Zeichen, dass die Behörden die Situation im Blick haben.
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert verurteilte den Vorfall scharf: «In unserer weltoffenen Stadt ist kein Platz für Rassismus.» Der Vorfall reiht sich in eine Serie ähnlicher Ereignisse ein, die das soziale Klima der Stadt belasten. Das Bündnis «Dresden für Alle» plant für nächsten Samstag eine Solidaritätskundgebung am Terrassenufer. Die Vorfälle zeigen, wie fragil das friedliche Miteinander in der Kulturstadt sein kann.