Die unheimliche Suche nach dem Phantom-Raubtier am Geiseltalsee
Es ist ein ungewöhnlicher Freitagmorgen für die Bewohner rund um den Geiseltalsee. Mein Handy vibriert: Warnapps wie KATWARN und NINA schlagen Alarm. Ein vermeintliches Raubtier soll in der Region gesichtet worden sein. Die Menschen in Sachsen-Anhalt sind verunsichert.
Die Warnung kam gegen 6:30 Uhr. Behörden raten, Waldgebiete zu meiden und Haustiere im Haus zu behalten. «Wir nehmen jede potenzielle Gefahr für die Bevölkerung ernst», erklärt ein Sprecher des Saalekreises. Noch ist unklar, um welches Tier es sich handelt. Die Polizei sucht mit Drohnen und Wärmebildkameras. Augenzeugen berichten von einer katzenartigen Silhouette. Experten vermuten einen entlaufenen Serval oder eine große Wildkatze.
Erst letzten Sommer erlebte ich eine ähnliche Situation in Bayern, wo sich ein vermeintlicher Löwe als harmloses Wildschwein entpuppte. Solche Vorfälle zeigen, wie schnell Alarmbereitschaft entstehen kann. Im Geiseltalsee-Gebiet bleiben Spielplätze vorerst gesperrt, Outdoor-Veranstaltungen wurden abgesagt.
Die Suche erinnert an ein modernes Märchen – alle jagen ein Wesen, das möglicherweise nur in unserer Vorstellung existiert. Trotzdem ist die Vorsicht berechtigt. In Zeiten, wo exotische Haustiere immer beliebter werden, sind solche Situationen nicht mehr nur Stoff für Sensationsnachrichten. Die Grenzen zwischen wilder Natur und menschlichem Lebensraum verschwimmen zunehmend.