In Essen-Rüttenscheid durchsuchten Polizeibeamte gestern eine Wohnung wegen Betrugsverdachts. Ein 34-jähriger Mann soll mehrere Frauen systematisch um Geld betrogen haben. Nach Angaben der Polizei Essen beläuft sich der Schaden auf über 100.000 Euro. Die Razzia begann in den frühen Morgenstunden und zog viel Aufmerksamkeit im sonst ruhigen Stadtteil auf sich.
Der Verdächtige soll gezielt Kontakt zu alleinstehenden Frauen aufgenommen und romantische Beziehungen vorgetäuscht haben. Über Dating-Plattformen und soziale Medien knüpfte er die ersten Kontakte. Nach einigen Wochen bat er um finanzielle Unterstützung für angebliche Notlagen. «Diese Masche ist besonders perfide, weil sie auf emotionaler Ebene ansetzt«, erklärt Kriminalhauptkommissarin Sabine Weber. Bei der Durchsuchung stellten die Beamten Mobiltelefone, Computer und Unterlagen sicher. Als regelmäßige Berichterstatterin in Essen fällt mir auf, dass solche Fälle zunehmen. In der lokalen Beratungsstelle für Betrugsopfer melden sich immer mehr Betroffene mit ähnlichen Geschichten. Die Ermittler vermuten weitere Opfer, die sich aus Scham noch nicht gemeldet haben.
Die Polizei bittet mögliche weitere Opfer, sich zu melden. Für die betroffenen Frauen bietet die Stadt Essen psychologische Unterstützung an. Der Fall zeigt, wie wichtig Vorsicht bei Online-Bekanntschaften ist – besonders wenn es schnell ums Geld geht. Die Ermittlungen werden in den kommenden Wochen fortgeführt.