Der Überfall auf die linke Szene-Kneipe «Hirsch-Q» in Dortmund sorgt für Entsetzen. Am Samstagabend attackierten mehrere vermummte Personen das Lokal in der Nordstadt und verletzten dabei zwei Menschen. Die Polizei konnte kurz nach der Tat vier Verdächtige festnehmen. In Dortmund wurden letztes Jahr über 160 politisch motivierte Straftaten mit rechtem Hintergrund registriert.
Die Angreifer schlugen gegen 21:30 Uhr zu, als sie die Eingangstür des beliebten Treffs an der Braunschweiger Straße eintraten. «Dieser feige Angriff zeigt, dass rechte Gewalt weiterhin eine Bedrohung für unsere Stadt darstellt», erklärt Stadtrat Michael Rohde. Die Polizei geht von einem politisch motivierten Angriff aus und hat den Staatsschutz eingeschaltet. Als langjährige Beobachterin der Dortmunder Szene kann ich bestätigen: Der «Hirsch-Q» gilt seit Jahren als wichtiger Treffpunkt für die alternative Szene und war bereits mehrfach Ziel rechter Anfeindungen.
Besonders beunruhigend: Bei den Festgenommenen handelt es sich um Männer zwischen 20 und 24 Jahren, die der rechten Szene zugeordnet werden. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Die Nordstadt steht zusammen – bereits am Sonntag versammelten sich Anwohner zu einer spontanen Solidaritätskundgebung. Dieser Vorfall erinnert uns daran, dass die demokratische Stadtgesellschaft wachsam bleiben muss.