In Köln-Weidenpesch sorgt ein aufgemalter Regenbogen an der Fassade der neuen St. Franziskus-Schule für heftige Diskussionen. Das katholische Gymnasium, das erst vor wenigen Tagen eröffnet wurde, steht nun im Zentrum einer Debatte über religiöse Werte und Offenheit. Nach einer Umfrage der Kölner Bildungsinitiative befürworten 68 Prozent der befragten Eltern solche Symbole an Schulen.
Die Schulleitung verteidigt das bunte Symbol als Zeichen der Vielfalt und Willkommenskultur. «Unsere Schule steht für christliche Werte wie Nächstenliebe und Respekt. Der Regenbogen symbolisiert dabei unsere Offenheit gegenüber allen Menschen», erklärt Schulleiterin Maria Hoffmann. Kritiker hingegen sehen darin eine politische Positionierung, die an einer konfessionellen Bildungseinrichtung fehl am Platze sei. Der Elternbeirat hat inzwischen ein Vermittlungsgespräch angeregt.
Besonders auffällig ist, wie unterschiedlich die Reaktionen im traditionell katholischen Köln ausfallen. Während die Schulgemeinschaft mehrheitlich hinter dem Symbol steht, gibt es Gegenwind aus konservativen Kirchenkreisen. Die Bezirksvertretung Nippes wird das Thema in ihrer nächsten Sitzung behandeln.
Das Erzbistum Köln hat sich bisher zurückhaltend geäußert und auf die Autonomie der Schulleitung verwiesen. In den kommenden Wochen soll ein Elternabend stattfinden, um die verschiedenen Positionen zu besprechen. Die Diskussion zeigt, wie sehr auch kirchliche Einrichtungen heute im Spannungsfeld zwischen Tradition und gesellschaftlicher Entwicklung stehen.