Der Sommer zeigt seine Muskeln in Deutschland – und wie! Am frühen Morgen meldeten bereits fünf Städte Rekordtemperaturen für den Juni. Mein Thermometer zeigte gestern schon 33 Grad im Schatten. Die aktuelle Hitzewelle hat ihren Höhepunkt erreicht und bricht vielerorts historische Marken.
In Bad Neuenahr-Ahrweiler wurden gestern 36,5 Grad gemessen – die höchste Juni-Temperatur seit Beginn der Aufzeichnungen dort. Auch Saarbrücken, Trier, Nürburg und Bendorf überboten ihre bisherigen Juni-Rekorde. Der Deutsche Wetterdienst prognostiziert für heute sogar bis zu 37 Grad. «Diese extremen Temperaturen so früh im Jahr sind ein deutliches Zeichen des Klimawandels», erklärt Klimaforscher Dr. Martin Weber.
Gestern war ich in der Innenstadt unterwegs. Die Cafés hatten ihre Schattenplätze mehrfach überbucht. Brunnen wurden zu beliebten Treffpunkten. Ein kleiner Junge fragte seine Mutter: «Ist das jetzt der neue Normal-Sommer?» Diese Frage beschäftigt viele. Während die Eisdielen Hochkonjunktur feiern, leiden andere Branchen. Bauarbeiten wurden teilweise eingestellt, Schulen erwägen Hitzefrei.
Die intensive Hitzephase soll noch bis Freitag anhalten. Dann kündigt sich leichte Abkühlung an. Mit der Hitze steigt auch die Waldbrandgefahr dramatisch. Dieses frühe Hitzeextrem wirft Fragen auf. Wird der Klimawandel jetzt im Alltag spürbar? Vielleicht ist es an der Zeit, unseren Umgang mit Sommerhitze grundlegend zu überdenken.