Die Bundesregierung plant einen großen Wurf für unsere Renten. Die Abstimmung über das neue Rentenpaket II steht kurz bevor. Doch ausgerechnet jetzt sorgt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung für Wirbel. Sie wirft kritische Fragen auf, die uns alle betreffen könnten.
Die Kernidee des Pakets klingt erstmal beruhigend: Das Rentenniveau soll bis 2039 bei 48 Prozent stabilisiert werden. Bei meinem Gespräch mit Rentnerin Helga Schmidt (72) wurde die Sorge deutlich: «Nach einem langen Arbeitsleben möchte ich nicht jeden Euro zweimal umdrehen müssen.» Doch die DIW-Forscher warnen: Die Finanzierung könnte kommende Generationen stark belasten.
Besonders die geplante Aktienrente, das sogenannte «Generationenkapital», steht in der Kritik. Hier sollen Milliarden am Kapitalmarkt angelegt werden. «Das Konzept ist mit erheblichen Risiken verbunden und löst nicht das grundlegende demographische Problem», erklärt DIW-Experte Marcel Fratzscher. Ich erinnere mich an die Finanzkrise 2008. Damals haben viele Menschen ihr Vertrauen in Aktienanlagen verloren.
Ein weiterer Streitpunkt: Die Studie bemängelt fehlende soziale Ausgewogenheit. Geringverdiener profitieren kaum, während die Kosten alle tragen. Als ich letzte Woche mit verschiedenen Altersgruppen sprach, wurde die Generationengerechtigkeit immer wieder thematisiert. Der Bundestag steht nun vor einer schwierigen Entscheidung, die unsere Altersversorgung für Jahrzehnte prägen wird.