Die Retheklappbrücke in Hamburg-Wilhelmsburg ist seit Dienstagmorgen erneut gesperrt. Ein technischer Defekt legte den wichtigen Verkehrsknotenpunkt lahm und sorgte für erhebliche Behinderungen im Berufsverkehr. Nach Angaben der Hamburger Hafenbehörde HPA sind die hydraulischen Steuerungssysteme ausgefallen, die vierte Störung allein in diesem Jahr.
«Die Situation ist für Pendler und Anwohner unzumutbar», erklärt Bezirksamtsleiter Ralf Peters. «Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung.» Lange Staus bildeten sich auf der Wilhelmsburger Reichsstraße und rund um die Veddel. Besonders betroffen sind die Buslinien 154 und 156, die Umwege fahren müssen. Die HPA rechnet mit Reparaturarbeiten bis mindestens Donnerstag. Für Fußgänger und Radfahrer bleibt die Brücke passierbar, allerdings nur mit erheblichen Wartezeiten.
Als ich heute Morgen vor Ort war, standen viele ratlose Autofahrer im Stau. «Es ist das gleiche Spiel wie immer», seufzte ein Taxifahrer, der täglich die Strecke nutzt. «Man gewöhnt sich fast an die Ausfälle.»
Die 1934 erbaute Brücke gilt als Sanierungsfall. Der Senat hat bereits 25 Millionen Euro für eine Grundinstandsetzung bewilligt, die 2025 beginnen soll. Bis dahin müssen Wilhelmsburger mit weiteren Störungen rechnen. Die aktuelle Sperrung zeigt einmal mehr, wie anfällig die Verkehrsinfrastruktur im Hamburger Süden ist.