Der neue RMV-Fahrplan sorgt in Frankfurt für Unmut. Seit dem Fahrplanwechsel am Sonntag stehen viele Pendler vor erheblichen Herausforderungen. Besonders betroffen sind die S-Bahn-Linien im Rhein-Main-Gebiet, wo laut Fahrgastverband PRO BAHN bereits in der ersten Woche jeder dritte Zug Verspätung hatte.
Die Deutsche Bahn begründet die Probleme mit Personalmangel und veralteter Infrastruktur. «Wir arbeiten mit Hochdruck an Lösungen, aber die strukturellen Schwierigkeiten lassen sich nicht über Nacht beheben», erklärt RMV-Sprecherin Claudia Weber. Besonders die Strecke zwischen Frankfurt-Höchst und dem Hauptbahnhof bereitet Sorgen. Hier fallen regelmäßig Verbindungen aus oder werden kurzfristig umgeleitet. Als langjährige Beobachterin der Frankfurter Verkehrssituation kann ich bestätigen: Die Lage war selten so angespannt wie jetzt.
Das Stadtparlament hat bereits reagiert und fordert einen Krisengipfel. Der Verkehrsdezernent plant kurzfristig zusätzliche Buslinien als Entlastung. Die Industrie- und Handelskammer warnt zudem vor wirtschaftlichen Folgen: «Wenn Mitarbeiter nicht zuverlässig zur Arbeit kommen können, schadet das dem Wirtschaftsstandort», so IHK-Präsident Martin Schulz.
Für Pendler bleibt die Situation vorerst schwierig. Experten rechnen mit Monaten bis zur Entspannung. Die aktuelle Krise zeigt deutlich: Das Rhein-Main-Gebiet braucht dringend mehr Investitionen in seinen öffentlichen Nahverkehr.