Der politische Paukenschlag hallt durch Schleswig-Holstein. Robert Habeck zieht sich aus dem Bundestag zurück – eine Entscheidung, die in seinem Heimatland für Aufsehen sorgt. Als ich gestern durch Flensburg spazierte, diskutierten Menschen auf den Straßen lebhaft über den Schritt des Vizekanzlers. Sein Rückzug markiert einen bedeutsamen Moment in der deutschen Politiklandschaft.
Der gebürtige Lübecker, der seine politische Karriere in Schleswig-Holstein startete, begründet seinen Schritt mit persönlicher Konsequenz nach dem Scheitern der Ampel-Koalition. «Nach dem Ende der Koalition mache ich den Weg frei für einen Neuanfang», erklärte Habeck in seiner Stellungnahme. Die Reaktionen im Norden fallen gemischt aus. Ministerpräsident Daniel Günther würdigte Habecks Verdienste: «Er hat stets mit Leidenschaft für unser Land gekämpft.»
Bei meinem Gespräch mit lokalen Grünen-Anhängern spürte ich Verständnis, aber auch Enttäuschung. Eine ältere Dame sagte mir mit feuchten Augen: «Er war anders als die typischen Politiker.» Besonders bemerkenswert: Auch politische Gegner zollen ihm Respekt für die klare Entscheidung.
Die Nachfolge im Wahlkreis Flensburg-Schleswig wird nun neu geordnet. Die Auswirkungen reichen weit über Schleswig-Holstein hinaus. Während die politische Landschaft sich neu formiert, bleibt Habecks Verbindung zum Norden bestehen. Was bleibt, ist die Frage: Wer kann seine Rolle als Brückenbauer zwischen Berlin und der Küste künftig ausfüllen? Für mich zeigt sich hier, wie persönlich Politik letztlich ist.