Die historische Robotron-Kantine in Dresden erhält eine dringend benötigte Finanzspritze. Der Bund stellt 3,3 Millionen Euro für die Sanierung des DDR-Kulturbaus bereit. Der Beschluss fiel gestern im Haushaltsausschuss des Bundestages, wie die Dresdner Kulturverwaltung mitteilte.
Das markante Gebäude mit seinem charakteristischen Wellendach steht seit Jahren leer. Ursprünglich als Betriebsrestaurant für das DDR-Kombinat Robotron erbaut, galt die Kantine als architektonisches Highlight der sozialistischen Moderne. «Dieses Bauwerk ist ein bedeutendes Zeugnis unserer jüngeren Geschichte«, erklärte Kulturbürgermeister Torsten Klaus. «Die Förderung ermöglicht uns, einen wichtigen Teil des ostdeutschen Erbes zu bewahren.»
Die Stadt plant, das Gebäude als kulturelles Zentrum wiederzubeleben. Neben Ausstellungsflächen sollen Räume für Veranstaltungen und ein kleines Café entstehen. Die lokale Bürgerinitiative «Robotron erhalten» hatte sich jahrelang für den Erhalt eingesetzt. Als ich das Gebäude letzte Woche besichtigte, waren die Spuren des Verfalls deutlich sichtbar.
Die Sanierungsarbeiten sollen im Frühjahr 2025 beginnen und etwa zwei Jahre dauern. Für viele Dresdner bedeutet die Rettung der Kantine mehr als nur Denkmalschutz. Sie bewahrt ein Stück kollektive Erinnerung an den Alltag in der DDR – fernab von Klischees und politischen Zuschreibungen.