Machtkampf im Hintergrund: Bei RWE wird es eng im Aufsichtsrat
Die Hafenstraße erlebt nicht nur auf dem Rasen spannende Duelle. Hinter den Kulissen von Rot-Weiss Essen bahnt sich ein intensiver Wettkampf um die begehrten Aufsichtsratsplätze an. Mit acht Kandidaten für nur fünf verfügbare Sitze wird die Jahreshauptversammlung am 8. September zum Showdown. Besonders brisant: Auch Top-Manager Michael Welling bewirbt sich um einen Platz im Kontrollgremium.
«Meine Entscheidung ist wohlüberlegt», erklärt Welling, der bis 2022 als Vorstandsvorsitzender die Geschicke des Traditionsklubs lenkte. Seine Kandidatur sorgt für Gesprächsstoff unter den RWE-Anhängern. Die aktuelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats mit Dr. André Helf an der Spitze steht vor bedeutenden Veränderungen. Drei bisherige Mitglieder – Jürgen Augustat, Prof. Dr. Michael Welling und Holger Siska – treten erneut an. Dagegen verzichten Frank Nöcker und Uwe Heinz Petermann auf eine weitere Kandidatur.
Neu im Bewerberfeld sind der frühere Co-Trainer Sven Demandt, RWE-Vizepräsident Felix Berlinghoff, Unternehmensberater André Meister, Rechtsanwalt Steffen Potstada und Unternehmer Dennis Rybatzki. Die Vielfalt der Kandidaten verspricht frischen Wind im Kontrollgremium. Bei meinem letzten Stadionbesuch spürte ich die wachsende Erwartungshaltung der Fans an die künftige Vereinsführung.
Die Besetzung des Aufsichtsrats ist für RWE richtungsweisend. Die gewählten Mitglieder werden maßgeblich die strategische Ausrichtung des Drittligisten mitbestimmen. Angesichts der sportlichen Ambitionen und wirtschaftlichen Herausforderungen braucht der Traditionsverein Stabilität in den Führungsgremien. Die Frage bleibt: Welches Team wird künftig die Geschicke an der Hafenstraße kontrollieren?