Im Flutlicht-Schauspiel an der Hafenstraße teilten sich Rot-Weiss Essen und 1860 München die Punkte mit einem intensiv erkämpften 1:1. Vor 15.724 leidenschaftlichen Zuschauern im ausverkauften Stadion Essen lieferten beide Traditionsvereine ein Duell, das die Drittliga-Atmosphäre perfekt verkörperte. Bemerkenswert: Bereits zum dritten Mal in dieser Saison spielte RWE vor heimischer Kulisse unentschieden.
Die Löwen erwischten den besseren Start. Bereits in der 10. Minute brachte Julian Guttau die Gäste in Führung, als er eine präzise Hereingabe von Maximilian Wolfram verwertete. RWE-Keeper Jakob Golz hatte keine Abwehrchance. Die Essener zeigten jedoch Charakter und kämpften sich zurück. «Nach dem frühen Rückstand haben wir Moral bewiesen und das Spiel an uns gerissen», erklärte RWE-Trainer Christoph Dabrowski nach der Partie.
Der verdiente Ausgleich fiel kurz vor der Pause. Leonardo Vonic nutzte in der 43. Minute einen Fehler in der Münchner Defensive eiskalt aus und vollendete zum 1:1. Das Stadion explodierte förmlich. In der zweiten Hälfte entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Besonders die Essener Offensive um den quirligen Kelsey Owusu sorgte immer wieder für Gefahr.
Die Münchner Defensive wackelte mehrfach, hielt aber stand. «Wir hätten heute auch drei Punkte mitnehmen können, aber Essen hat stark dagegen gehalten», analysierte 1860-Coach Argirios Giannikis. Mit diesem Remis bleiben beide Teams im Mittelfeld der Tabelle. Für RWE steht nun das Derby gegen den MSV Duisburg an – ein Spiel, bei dem die Hafenstraße erneut beben wird. Der Fußball im Ruhrgebiet lebt von solchen emotionsgeladenen Duellen.