Der Vorfall, der sich gestern in Niederbayern abspielte, lässt mich nicht los. Ein sechsjähriges Kind wurde von einem Rottweiler schwer verletzt. Solche Nachrichten erschüttern uns besonders, weil sie unsere tiefsten Ängste berühren – die Verletzlichkeit unserer Kleinsten. Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Angriff im Landkreis Deggendorf, als das Kind mit dem Hund allein war.
Die Debatte über die Haltung von als gefährlich eingestuften Hunderassen flammt bei solchen Vorfällen immer wieder auf. Erst letzte Woche diskutierte ich mit einem Hundetrainer über dieses Thema. «Die Rasse allein ist selten das Problem. Es geht um Erziehung, Haltung und vor allem darum, Risikosituationen zu erkennen», erklärte er mir. Dennoch: Bayern hat nicht ohne Grund strenge Auflagen für bestimmte Rassen. Laut offizieller Statistik des Bundesinnenministeriums wurden 2022 bundesweit über 2000 Beißvorfälle mit Hunden registriert. Ich erinnere mich noch gut an meine eigene Begegnung mit einem freilaufenden Hund im Park. Die Sekunden der Angst bleiben unvergessen, obwohl nichts passierte.
Das verletzte Kind wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Wie die Stern-Berichterstattung zeigt, ermittelt die Polizei nun wegen fahrlässiger Körperverletzung. In diesen Momenten wird klar: Die Verantwortung für das Verhalten eines Tieres liegt immer beim Menschen. Wenn wir mit Tieren leben wollen, müssen wir ihnen und unseren Mitmenschen gerecht werden.